(persönliche Erfahrung von Angeles Logon – Bgy. Balokawe, Oras, Ost Samar, Philippinen)
Als die Nachrichten berichteten, dass sich ein Supertaifun namens Ruby nähert, gingen Gemeindemitarbeiter und Polizisten von Haus zu Haus und forderten die Bevölkerung auf, sich auf eine Evakuierung vorzubereiten. Unser Dorf liegt direkt an der Küste des pazifischen Ozeans.
Ich habe sofort einige Kleidungsstücke für mich und meine Kinder zusammengepackt. Zurückgelassene Kleidung habe ich ins Bett gepackt und mit Strohmatten bedeckt. Unsere Stühle habe ich obendrauf gepackt, um zu verhindern, dass sie von starkem Wind davongeweht werden. Ich hatte nur 1.000 P in der Tasche, um Nahrungsmittel und anderes für unseren Aufenthalt im Evakuierungszentrum Notwendige zu kaufen. Ich kaufte Reis, Nudeln, Sardinen, Moskitonetze, Gas, Kerzen, Zucker und Kaffee. Der Ehemann meiner Nichte holte uns ab und brachte uns ins Evakuierungszentrum. Wir wurden zusammen mit 11 anderen Familien in einem Raum untergebracht. Wir waren in dem kleinen Raum ziemlich zusammengequetscht. Dann kam Taifun Ruby.
Der Klang des starken Sturmes war beängstigend, starker Regen trommelte auf das Dach des Schulgebäudes, in das wir evakuiert worden waren. Wir waren alle in Panik, einige Frauen und Kinder schrien. Ich betete still, Tränen rannen über meine Wangen, während ich an unser Haus und die Gegenstände dachte, die wir zurückgelassen hatten. Die meisten von uns in dem kleinen Raum waren die ganze Nacht wach.
In der Morgendämmerung war der Taifun vorübergezogen, der Wind und der Regen ließen nach. Mein Bruder kam uns mit der traurigen Nachricht abholen, dass unser Haus zerstört sei, das Dach davongeweht. Sprachlos saß ich in der Ecke und weinte still. Gott, was wird mit mir und meiner Familie geschehen? Wo werden wir bleiben? Woher werden wir Geld bekommen, um unser Haus zu reparieren?
Als der Regen aufgehört hatte, traten wir und alle anderen Familien aus dem Evakuierungszentrum den Heimweg in unser Dorf an. Als ich unser Haus sah, oder was davon übrig war, konnte ich nicht anders als wiederum zu weinen. Unser Dach war komplett weggeweht, unsere Küche war zerstört, all unsere Haushaltsgeräte und Gebrauchsgegenstände waren durchnässt und mit Schlamm bedeckt.
Meine Kinder und ich suchten zusammen, was von den G.I. – Planen übrig war, und mit der Hilfe von einigen Verwandten und Nachbarn versuchten wir, sie zusammenzufügen, so dass wir wenigstens ein Dach und einen Unterschlupf zum Schlafen hatten. In unserem Dorf wurden Hilfsgüter vom Dept. für Soziale Wohlfahrt und Entwicklung verteilt, so dass wir wenigstens etwas zu essen hatten. Ein paar Tage später kam eine NGO, Ceci Concern, in unser Dorf und verteilte an diejenigen, deren Häuser vom Taifun zerstört waren, Haushaltsgegenstände. Unserer Familie wurden 13 Planen gegeben, um ein Dach herzustellen. Es war jedoch nicht genug. Für unsere Küche mussten wir schon Folien als Dach verwenden. Ich nahm die Hilfe meiner Verwandten und Freunde in Anspruch, und nach und nach waren wir in der Lage, unser Haus zu reparieren und normal zu leben. Jedes Mal, wenn ich Nachrichten von einer Sturmannäherung höre, werde ich nervös und ängstlich. Ich bete immerzu, dass sich unsere schlimme Erfahrung nicht wiederholt.
Taifun Hagupit, der auf den Philippinen als Taifun Ruby bekannt ist, war 2014 der zweite gewaltige Zyklon. Hagupit hat Anfang Dezember 2014 einen Teil der Philippinen heimgesucht.
[Zenaida S, Mique]