Als ich im Studienjahr 1983/1984 mich mit der Geschichte der Geologie und dem Entstehen des Bodens befasste und in jenen Monaten und Jahren die Gefahr eines Atomkrieges im Bereich des Möglichen lag, hat mich die Antwort unseres Lehrexperten auf meine folgende Frage beruhigt, ich möchte sagen, meine Ängste komplett abgebaut.
Meine Frage lautete, in welchem Stadium würde sich die Erde befinden – im Vergleich zur Entwicklung über die letzten Jahrmillionen – sollte ein Atomkrieg Realität werden?
Die Antwort:
Die Erde würde bei weitem nicht so weit „zurückgeschleudert“, dass es wieder Jahrmillionen bräuchte, um eventuell wieder so ähnlich zu sein wie in den 80er Jahren. Denn es galt und gilt als sicher, dass Moose und Flechten und wahrscheinlich sogar Kerbtiere überleben würden. Der Mensch würde mit ziemlicher Sicherheit aussterben, aber nicht das ganze Leben auf unserem Globus.
Es klingt ein bisschen verrückt, aber diese Antwort hat meine Ängste völlig weggenommen. Und warum? Ich habe damals – und da kann ich mich noch sehr genau erinnern – gedacht: Wenn der Mensch so dumm ist, und die atomare Katastrophe in Gang setzt, dann hat er es auch verdient auszusterben. Aber was uns nicht gelingen wird, ist das ganze Leben zu zerstören. Und das hat mir tatsächlich alle Ängste genommen, aber nicht davon abgehalten, mich ökologisch – soweit es mir möglich war und ist – zu verhalten und für eine bessere Welt in der Gerechtigkeit und Menschenrechte das Ziel sind, einzusetzen.
Es ist sozusagen eine Hintergrundgeschichte zur Aussage:
„Der Mensch braucht die Erde, aber die Erde braucht den Menschen nicht!“
[Michael Röhm, Würzburg]