Vom Stadtmensch zum Eigenheimbewohner

Vor rund 5 Jahren sind wir von der Stadt in ein Eigenheim gezogen. Davor lebten wir in Offenbach (direkt neben Frankfurt am Main) fast in der Innenstadt und waren auch ganz gern in der Großstadt zu Hause. Unsere Einkaufsgewohnheiten orientierten sich schon sehr auf das Angebot des Wochenmarktes. Am liebsten das, was in der Umgegend wächst und somit auch ohne weite Transportwege auskommt. Das Umweltengagement könnte man als schon vorhanden und klar der Klimawandel existiert aber direkte Auswirkungen bei uns? Nein eigentlich nicht. „Vom Stadtmensch zum Eigenheimbewohner“ weiterlesen


Regen und Wind ziehen ab

(persönliche Erfahrung von Angeles Logon – Bgy. Balokawe, Oras, Ost Samar, Philippinen)

Als die Nachrichten berichteten, dass sich ein Supertaifun namens Ruby nähert, gingen Gemeindemitarbeiter und Polizisten von Haus zu Haus und forderten die Bevölkerung auf, sich auf eine Evakuierung vorzubereiten. Unser Dorf liegt direkt an der Küste des pazifischen Ozeans.
Ich habe sofort einige Kleidungsstücke für mich und meine Kinder zusammengepackt. Zurückgelassene Kleidung habe ich ins Bett gepackt und mit Strohmatten bedeckt. Unsere Stühle habe ich obendrauf gepackt, um zu verhindern, dass sie von starkem Wind davongeweht werden. Ich hatte nur 1.000 P in der Tasche, um Nahrungsmittel und anderes für unseren Aufenthalt im Evakuierungszentrum Notwendige zu kaufen. Ich kaufte Reis, Nudeln, Sardinen, Moskitonetze, Gas, Kerzen, Zucker und Kaffee. Der Ehemann meiner Nichte holte uns ab und brachte uns ins Evakuierungszentrum. Wir wurden zusammen mit 11 anderen Familien in einem Raum untergebracht. Wir waren in dem kleinen Raum ziemlich zusammengequetscht. Dann kam Taifun Ruby. „Regen und Wind ziehen ab“ weiterlesen


My lovely tights

ICH dachte immer, so wenig schmeiß ich weg. Wie ich noch jedes Schälchen Reis phantasievoll verwende, genial! Aber dann guckte ich genauer hin und ein großes schwarzes Loch machte sich breit, das meine Selbstzufriedenheit überdeckte. Ich meine, es ist ja nicht schlimm. Aber es scheint so ausweglos: meine geliebten Strumpfhosen. Die schmeiße ich zu Hauf weg. Denn es ist so, dass ich im kalten mitteleuropäischen Winter, wenn ich Röcke und Kleider trage, Strumpfhosen anziehen muss. Ich mag die aus Baumwolle, weil sich das gut anfühlt. Aber irgendwas, dachte ich zunächst, stimmt nicht mit der besonderen Art meiner Oberschenkel. „My lovely tights“ weiterlesen


Lampenrevolution

Anfang der 80er Jahre war Klimawandel nicht so mein Thema. Ich war in der Friedenspolitik aktiv: Pershing 2, NATO-Doppelbeschluss und so. Dafür gingen wir auf die Straße und diskutierten heftig wo immer wir auch uns befanden. Gegen Atomkraft war ich auch, aber nicht mit der freundlichen gelben Sonne. Meine Aufkleber auf den Motorradkoffern waren die große Friedenstaube und ein blauer Aufkleber mit dem Text: Stoppt die Atomindustrie – kämpft für das Leben! Es ist wohl das historische Verdienst der Grünen, die beiden Flügel der Friedensbewegung und der Ökologischen Bewegung zusammengebracht zu haben. Und so dachte ich auch langsam über Energiesparen und gesundes Essen und solche Themen nach. Diese Vorbemerkung soll euch darauf hinweisen, aus welcher Generation ich entstamme. „Lampenrevolution“ weiterlesen


Der Sapo Dorado (incilius periglenes)

Sapo Dorado (incilius periglenes)

Im Nordwesten Costa Ricas liegt Monteverde mit seinem berühmten Nebelwald. Im kühl-feuchten Bergwald wurde 1966 ein orange-goldfarben schimmerndes Fröschchen, der “Sapo Dorado” (incilius periglenes) entdeckt. Dank seiner auffälligen Farbe erlangte das putzige Kerlchen einige Berühmtheit, wurde in “National Geographic” porträtiert und trug seinen Teil zur touristischen Entwicklung Monteverdes bei. Auch ein Hotel trägt seinen Namen. „Der Sapo Dorado (incilius periglenes)“ weiterlesen


Weihnachtsdilemma

Es ist Weihnachten, die Zeit von Liebe und Hoffnung, und ich bin gerade jetzt mehr als gewöhnlich in einem Zustand mentaler und emotionaler Konflikte.

Wie kann ich die Weihnachtstraditionen einhalten, ohne die Nachhaltigkeitsprinzipien zu verletzen? Zunächst einmal: Ich bin von New York City, wo ich lebe, nach San Francisco geflogen, wo meine beiden Kinder wohnen; eine Entfernung von 3.000 Meilen. Flugzeugtreibstoff ist ein Hauptverursacher von Treibhausgasen. Freilich sagt die Fluglinie Delta, mit der ich flog, auf ihrer Website, dass Flugzeugtreibstoff 98 % „unseres Kohlenstoff-Fußabdrucks“ verursache. Ich bin nicht sicher, was „unser“ in diesem Fall bedeutet, aber ich weiß schon, dass Flugreisen nicht gut für den Planeten sind.

Delta erkennt seinen Anteil am Klimawandel an und bietet einen Link an, wo man als Ausgleich für den Kohlenstoffausstoß Geld an eine Umweltschutzorganisation spenden kann. Ich spende dabei gewöhnlich an eine kleine NGO namens “Bäume für die Zukunft“, aber diese Spenden machen für das Große Ganze nicht sehr viel aus.

Wann immer ich nach San Francisco reise, denke ich über eine Zugfahrt als Alternative nach. Das ist noch immer möglich, sogar nachdem die Vereinigten Staaten einen Verfall der Zuglinien zugelassen haben und in vielen Städten die Gleise zu Fahrradwegen umgewandelt wurden. Von New York City nach San Francisco zu fahren, würde allerdings drei Tage dauern, und ein Schlafwagenplatz, um mich nachts hinlegen zu können, würde sogar mit einer Seniorenermäßigung über 1.000 $ kosten. Zum Vergleich: Mein Flugticket kostet 400 $. Auch wenn ich Züge liebe und die Zeit habe, drei Tage zu reisen, könnte ich mich nicht dafür entscheiden, meine Ersparnisse in diesem Maße zu verringern.

Ein anderes Weihnachtsdilemma sind der Weihnachtsbaum und seine Dekoration. Wie bewerkstelligt man das nachhaltig? Ist es in Ordnung, einen echten Baum zu kaufen, der auf einer Weihnachtsbaumfarm in Reihe gewachsen ist, wofür wahrscheinlich ein echter Wald gerodet und dann zum Ausgleich zu Gartenmulch zerkleinert wurde? Spricht der künstliche Baum aus Plastik für viel mehr Umweltbewusstsein? Wie vermeidet man die Fallen, die durch das Konsumverhalten und die gesellschaftlichen Gepflogenheiten bestimmt sind, eine Menge Geschenke zu kaufen?

Wie feiert man Weihnachten auf einem verwüsteten Planeten?

[Peggy Ray, New York]


Der ausgetrocknete Bach

Die Geschichte beginnt in einem kleinen Dorf namens Cirali in der Türkei. Ich bin 6 Jahre alt und komme jedes Jahr an diesen Ort um meine Ferien hier zu verbringen. Çirali liegt zwischen den Bergen im Tal. Das Meer ist zu Fuß zu erreichen, indem man durch Zitrusfrucht- Plantagen läuft. Die Pension in der wir leben, wird von einer sehr netten Familie betrieben.

Ich vertreibe mir die Zeit, mit dem fangen von kleinen Fröschen die direkt neben der Pension in einem Bach leben. Jedes Jahr komme ich also her und fange Frösche mit meinen Freunden. „Der ausgetrocknete Bach“ weiterlesen


Erdgeschichte und atomare Bedrohung

Als ich im Studienjahr 1983/1984 mich mit der Geschichte der Geologie und dem Entstehen des Bodens befasste und in jenen Monaten und Jahren die Gefahr eines Atomkrieges im Bereich des Möglichen lag, hat mich die Antwort unseres Lehrexperten auf meine folgende Frage beruhigt, ich möchte sagen, meine Ängste komplett abgebaut.
Meine Frage lautete, in welchem Stadium würde sich die Erde befinden – im Vergleich zur Entwicklung über die letzten Jahrmillionen – sollte ein Atomkrieg Realität werden? „Erdgeschichte und atomare Bedrohung“ weiterlesen


Baumschule in der Wüste

Man stelle sich eine Region in Ostafrika vor, deren klimatischen Bedingungen dem Sahel sehr nahe sind. Man stelle sich vor, dass es in dieser Region drei Jahre keine nennenswerte Niederschläge gab. Und man stelle sich vor, dass dort nun Tausende von Menschen Feuerholz benötigen, um die Lebensmittel aus den Hilfslieferungen für den Verzehr zubereiten zu können. „Baumschule in der Wüste“ weiterlesen